Stark steht er da
Über die Jahr
Auf dieser Lichtung
Ziel mancher Dichtung
Mitten im Wald
Unendlich alt.
Dick ist die Rinde
Schützt ihn vorm Winde
Immer stark und warm
Nachdem die Sonne kam.
Zeuge von vielen Lieben
Dies schützt ihn vor den Hieben
Viele eingeritzte Herzen schmücken ihn
Manch Liebe für die Ewigkeit schien.
Doch was ist die Ewigkeit?
Der Baum sich denkt voll Heiterkeit
Ja, uralt ich bin in Menschenjahr
Nie gekrümmt mir wurd ein Haar.
Doch ist das nun nur mein Verdienst?
Ist es nicht der Baumgott, den du ehren musst?
Nimmt er dir Sonne, schickt er dir Sturm
Nimmt er dir Regen, schickt er den Wurm.
Ganz klein und machtlos bin ich dann
Weil ich mich nicht mal wehren kann
Meine Altersringe sind bereits hundert mal drei
Und noch ist lange nichts vorbei.
Ich werd versuchen, den Liebenden zu bleiben
Als Baum der Freundschaft Blüten treiben
Als Zuflucht der Menschen ohne Kraft
Bis ihnen wieder Sonne lacht.
Das bin ich schuldig für mein Leben
Und werde ihnen alles geben
Genießen ihre Zärtlichkeiten
Und trocknen ihre stillen Tränen
Alte Paare neu begrüßen
Auf dass aus ihnen Bäume sprießen.
(© Mac McLaw aus: »Wie ein wilder Sturm«)